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Digitale Messen: Eine Chance für die B2B- und B2C-Kommunikation nicht nur in Krisenzeiten

Messen sind eins der ältesten PR-Tools. Vor allem im Messeland Deutschland, wo 2019 163 nationale und internationale Messen stattfanden, sind sie ein zentrales Element in der B2B- und B2C-Kommunikation. Sie bieten für Unternehmen die Möglichkeit, ihren neuen Produkten und Dienstleistungen eine Bühne zu geben, ihre Kundenbeziehungen zu stärken sowie neue Kund*innen zu gewinnen, Recruiting zu betreiben, ihre Position im Wettbewerb zu sichern und neue Leads zu generieren. Gezielte Pressearbeit rund um Messen ist essenziell, damit Journalist*innen der entsprechenden Fach- und Publikumspresse auf den Messeauftritt des Unternehmens aufmerksam werden und berichten.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Eventbranche sind fatal. Damit einhergehend wurden seit April 2020 zahlreiche Messen zunächst verschoben und letztlich abgesagt oder im kleineren Kreis durchgeführt. Das wird sich in absehbarer Zukunft nicht ändern, solange die Krise nicht überstanden ist. Immer mehr Veranstalter haben Konzepte erarbeitet, um Messen ins Wohnzimmer und Homeoffice von Kund*innen sowie Interessent*innen zu bringen. Vor der Pandemie waren Livestreams und Online-Angebote ein netter Zusatz, um einzelne Eindrücke zu teilen. Jetzt hat sich der Fokus hin zu digitalen Messen verschoben. Diese bedürfen einem neuen, kreativen PR-Konzept, das auf die erschwerten Bedingungen zugeschnitten ist. Wie bei analogen Messen sind eine klare Zielsetzung und auf die Zielgruppe abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen notwendig. Zu beachten ist, dass sich analoge Messen nicht wie ein Spiegelbild in einer digitalen Umgebung abbilden lassen. Beides sind verschiedene Formate, die individuelle, strategische Planung im Hinblick auf den Messeauftritt und die damit verbundene PR benötigen.

Online-Messen bieten eine große Chance, weil Gäste und Medienvertreter*innen eingeladen werden können, die zu einer Messe vor Ort aufgrund der Entfernung oder aus Zeitmangel nie angereist wären. Auch können Besucher*innen jederzeit spontan dazu stoßen, einfach und flexibel per Mausklick. Durch diesen erweiterten Pool an Teilnehmenden ist das Networking im größeren Rahmen möglich. Während der Messe kann die Flexibilität allerdings auch Fluch statt Segen sein, denn die Gäste sind nur einen Klick vom Ausgang entfernt. Es gilt Konzepte zu schaffen, die die Gäste fesseln. Eine Moderation etwa verleiht der Messe einen roten Faden und ein interaktives, umfangreiches Programm sorgt dafür, dass alle Anwesenden dranbleiben. Chatrooms zu verschiedenen Themenbereichen stellen Kontakt zwischen Unternehmen, Medienschaffenden und Besucher*innen her. Für die anwesenden Journalist*innen bieten sich eine virtuelle Pressekonferenz und die Möglichkeit, Einzelgespräche mit Unternehmen im Voraus zu buchen. Umfragen, Quizze und Gewinnspiele bieten Interaktion mit Unterhaltungsfaktor und Mehrwert für die Gäste. Aktive Fachpressearbeit bildet während der Messe einen Rahmen, mit entsprechenden Social-Media-Postings und Updates auf der unternehmensinternen Website. Der Erfolg und die Leadgenerierung sind unmittelbar messbar, ein Vorteil gegenüber analogen Messen.

Die größte Hürde für Unternehmen und PR-Berater*innen ist die Produktpräsentation ohne vorliegende Produkt-Samples. Interaktive Präsentationen im Browser, Gamification, 3D-Modelle und virtuelle Messestände, die mit Videos, Bildern und Texten ausgestattet sind, ermöglichen die Interaktion mit dem Produkt im virtuellen Raum. Innovative Konzepte stellen die Sichtbarkeit der Produkte sicher, sorgen für ein positives Unternehmensimage als digitaler Vorreiter und steigern die Brand Awareness. Darüber hinaus ist direktes Feedback so, auch ohne Produkt-Samples, möglich.

Nach der Messe können die digitalen Inhalte vielfältig weiter genutzt werden. Sowohl für diverse Social-Media-Aktivitäten als auch als Footage für Medienschaffende.

Storytelling als Methode für erfolgsversprechende PR

Die Bedeutung von Storytelling in der PR wächst zunehmend. Einprägsame Geschichten sind nicht nur notwendig, um aus der Masse von Angeboten, die Journalist*innen täglich erhalten, hervorzustechen. Auch hat sich das Konsumverhalten verändert. Die Skepsis gegenüber Werbebotschaften nimmt zu. Aufdringliche Slogans und unwiderstehliche Angebote, die mit großen Versprechungen untermauert werden, finden kaum mehr Anklang. Stattdessen wünschen sich Konsument*innen einprägsame, ehrliche Geschichten, die sie auf ihren Alltag übertragen können. Storytelling ist ein Weg, kundenorientierte Inhalte zu schaffen, die als Fundament für langfristige Brand Loyalty dienen. PR-Schaffende stehen vor der Herausforderung, das jeweilige Produkt in einer inszenierten Geschichte kreativ, interessant und gleichzeitig faktenreich darzustellen, damit diese von Journalist*innen reproduziert wird und Kund*innen im Gedächtnis bleibt.

Bevor es eine passende Geschichte schreibt, muss ein Unternehmen seine Zielgruppe unter die Lupe nehmen. Vor welchen aktuellen Herausforderungen steht sie? Welche Wünsche hat sie? Und vor allem: Wie können Produkte des Unternehmens sie auf realistische Art unterstützen, Herausforderungen zu meistern und ihre Wünsche zu verwirklichen? Denn eine gute PR-Geschichte braucht, neben einem roten Faden, eine*n Protagonist*in als Identifikationsfigur mit einem klaren Handlungsmotiv, einem Ziel und einem zentralen Konflikt, der den Weg dorthin blockiert. Ihre Lebenssituation sollte nah am Alltag der Zielgruppe und nahtlos auf diesen übertragbar sein, um eine emotionale Verbindung zu schaffen. Am Ende der Geschichte wird der Konflikt mithilfe des entsprechenden Produkts gelöst. Eine zentrale Botschaft, die für das individuelle Produkt oder ganzheitlich für die Marke steht, untermauert dies.

Anders als bei bunten Werbespots, sollten die Inhalte nicht nur unterhaltsam, sondern vor allem informativ, alltagsnah und realistisch sein. Nicht jedes Produkt muss die Welt verbessern – dass es Probleme im Alltag der Zielgruppe löst, genügt für eine erfolgreiche Vermarktung. Ein kontinuierlicher Spannungsbogen, ein Mehrwert für Journalist*innen und die Zielgruppe sowie ein Unterhaltungsfaktor, der zur Marke passt, sorgen für entsprechenden Erfolg. Dieser ist, anders als bei klassischer Produkt-PR, nicht kurzfristig, anhand einer sofortigen Reaktion der Zielgruppe, messbar. Stattdessen ist Storytelling eine langfristige PR-Strategie, die unter einem übergeordneten Handlungsrahmen, beispielsweise der Unternehmensgeschichte oder einer aktuellen Problematik in der Branche, immer neue Geschichten erzählt und die Kundschaft langfristig an eine Marke bindet.

PR – Effizientes Bindeglied zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit

Bereits 1882 fand der Begriff „Public Relations“ an der Yale University nachweislich Verwendung. Seitdem hat sich vieles in der Vermittlung zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit ausdifferenziert und PR bleibt ein wirkmächtiges und vergleichsweise günstiges Tool, um Aufmerksamkeit und dadurch Umsatz zu generieren. Ziel einer professionellen PR-Agentur respektive eines PR-Schaffenden ist es, mittels einer qualitativen Strategie eine Beziehung zwischen dem Kunden und der Öffentlichkeit herzustellen, insbesondere über Medien wie TV, Wirtschafts- und Fachtitel in Print und Online, Social Media, Blogs, Influencern etc.

Hierdurch grenzt sich PR bewusst vom Marketing ab, das eher den Konsumenten ins Ziel nimmt und auch Bereiche wie Werbebanner, Leadgenerierung, Webauftritt oder Design umfasst. Am Anfang steht eine seriöse Pressemitteilung, die im Austausch und nach Vorgaben des Kunden verfasst wird und sicher mit der Materie umgeht. Diese wird dann mittels eines digitalen Presseverteilers, der tausende spezifische Kontaktdaten enthalten kann, möglichst reichweitenstark gestreut.

Daraufhin folgen rasch Erwähnungen in den oben genannten Medien, die auf News ihres Themenbereichs angewiesen sind. Darüber hinaus gehören auch persönliche Anfragen an Journalisten zum Tagesgeschäft der Öffentlichkeitsarbeit – dem deutschen Begriff, der Public Relations am nächsten kommt. Zusätzlich kann über Presseagenturen auch Werbung in Form von Inseraten, Social Media-Kampagnen und traditioneller Plakatwerbung geschaltet werden. Die Möglichkeiten, Chancen und vor allem das Verhältnis von Investition zu Ertrag machen PR zu einem zeitgemäßen und richtunggebenden Instrument.

Corona-Pandemie bedingt steigende Relevanz der Fachpresse

Infolge der gegenwärtigen Corona-Pandemie sehen sich derzeit viele Unternehmen mit negativen wirtschaftlichen Auswirkungen konfrontiert. 57 Prozent verspüren einen krisenbedingten, organisatorischen Veränderungsbedarf. Das geht aus einer hochaktuellen Studie der dfv Mediengruppe hervor, die vor diesem Hintergrund die Glaubwürdigkeit und Relevanz von Fachmedien in Corona-Zeiten untersucht hat. Denn mit der Tragweite der Anpassungen steigt auch der Bedarf an zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Brancheninformationen, die rund 83 Prozent der befragten Entscheider als sehr wichtig oder wichtig empfinden. Aus diesem Grund haben insbesondere Fachmedien für 35 Prozent der Studienteilnehmer*innen an Relevanz gewonnen. So sind es rund 26 Prozent, die sich Corona-bedingt verstärkt dieser B2B-Medien bedienen, um ihren Informationsbedarf zu stillen. Neben der Informationsrecherche zu Branchenthemen, die nunmehr 42 Prozent der Fachmediennutzer als wesentlich relevanter einstufen, wissen wiederum 41 Prozent verstärkt die Erfahrungen zu schätzen, die sie aus den Cases branchengleicher Unternehmen gewinnen. 30 Prozent nutzen die Inhalte derweil in zunehmendem Maße als Basis für ihre unternehmerische Entscheidungsfindung.

Während sich die Intensität der Printmediennutzung in diesem Zusammenhang bei mehr als drei Viertel der befragten Entscheider nicht verändert hat, sind es hingegen 12 Prozent, die in Pandemie-Zeiten sogar vermehrt von gedruckten Magazinen Gebrauch machen. Wesentlich mehr Zugriffe verzeichnen derweil die digitalen Angebote, deren Nutzung sich bei rund 40 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen in den vergangenen Monaten intensiviert hat. Damit setzen sich die Fachmedien eindeutig gegenüber anderen Informationsquellen durch. Denn 78 Prozent der befragten Entscheider vertreten die Ansicht, in Fachtiteln die relevantesten Informationen ihrer jeweiligen Branche vorzufinden. Für 67 Prozent besitzen sie darüber hinaus eine höhere Glaubwürdigkeit als Wirtschaftsmedien und berufliche Netzwerke. Das spiegelt sich auch im Leseverhalten wider, das bei zwei Dritteln wesentlich konzentrierter ist als bei anderen Informationsquellen. Dies gilt nicht nur für redaktionelle Berichte, sondern gleichermaßen für Werbeinhalte. Mit 48 Prozent der Stimmen, wird deren Relevanz sogar um das Dreieinhalb- bzw. Fünffache höher eingestuft als in beruflichen Netzwerken (14 Prozent) und Wirtschaftstiteln (9 Prozent).

Insbesondere für PR-Berater*innen ist es wichtig, diese Entwicklungen bei der Pressearbeit zu berücksichtigen, um die Entscheider in den Unternehmen zielgenau zu adressieren.

Warum PR während der Corona-Krise wichtig ist

Das Coronavirus ist allgegenwärtig. Negativ-Meldungen beherrschen die Nachrichten und das notwendige Social Distancing macht jedem derzeit klar, wie wichtig Nähe ist. Verlässliche Informationen, transparente Kommunikation und Vertrauen sind gefragter denn je. Das gilt auch für Unternehmen jeder Art und Größe. Wenn wir uns nicht persönlich begegnen können, ist es umso wichtiger sichtbar zu bleiben, Nähe zu schaffen und Verlässlichkeit zu bieten – digital auf verschiedensten Kanälen, unabhängig von Messen, Events, Meetings und Co.

 

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Mit der richtigen Kommunikation können Unternehmen auch in Krisenzeiten punkten. Mit einer angepassten PR-Strategie und Krisenkommunikation bietet sich die Möglichkeit Vertrauen zu stärken und sich als verlässlicher Partner zu positionieren. Es ist elementar, nicht den Eindruck zu erwecken, dass aus der Corona-Krise Profit geschlagen werden soll. Gleichzeitig sind Lösungsvorschläge und Hilfestellungen gewünscht. Dieser Umstand bietet ein großes Potenzial für Unternehmen und deren Produkte. Wichtig sind ein Feingefühl für passende Themen und Texte, die richtige Ansprache der Zielgruppe – egal ob Journalist, Blogger oder Influencer – und eine klar verständliche Kommunikation. Wer tief im Tagesgeschäft verhaftet ist, sollte professionelle Kommunikationsexperten zu Rate ziehen, denn ein externer Blick hilft, passende Themen zu definieren und in der richtigen Form aufzubereiten. PR-Berater agieren hier stets als Vermittler zwischen Unternehmen und Journalisten bzw. Bloggern. Als Kenner der Medienlandschaft und mit engen Kontakten zur Presse, wissen sie was den Ausschlag geben kann, um ein Thema oder Produkt zu platzieren.

 

Journalisten und Blogger brauchen Input und potenzielle Kunden haben Zeit

Die Corona-Pandemie dominiert die Berichterstattung, aber egal, ob Online-Medien, Print-Magazine und ihre E-Paper oder TV-Programme – alle haben Rubriken und Formate, die auch jetzt unabhängig von Corona gefüllt werden wollen. Denn die Menschen haben Zeit zu lesen und sich zu informieren. Nicht nur Entertainment- und Sport-Angebote werden aktuell online überproportional genutzt, auch Hintergrundberichte und Produktinformationen sind gefragt. Journalisten und Blogger sind daher gerade jetzt auf gut aufbereitete Informationen sowie Bild- und Video-Material angewiesen, die digital in für sie passender Form zur Verfügung stehen, um ihre Berichte und Artikel umzusetzen.