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Supply-Chain-Trend für 2026: Netzwerkflexibilität statt starrer Effizienz

Unternehmen stehen 2026 vor einem Wendepunkt in der Gestaltung ihrer Lieferketten. Nach Jahren, in denen Globalisierung und eine maximale Auslastung die Devise waren, gewinnt ein neuer Erfolgsfaktor an Bedeutung: Netzwerkflexibilität. Wie der Supply-Chain-Experte Slimstock nach einer aktuellen Trendanalyse betont, entsteht Resilienz nicht mehr allein durch maximale Auslastung, sondern durch die Fähigkeit, Liefer- und Distributionsnetzwerke schnell und datenbasiert situationsgerecht neu auszurichten. Wichtiger denn je wird es sein, den richtigen Bestand zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben.

„Krisen, geopolitische Spannungen, extreme Wetterereignisse und Engpässe im globalen Transport haben gezeigt, wie anfällig und schwerfällig auch hochoptimierte Strukturen in Zeiten rasanter Veränderungen sind. In der Folge muss der Fokus nun wieder stärker auf Regionalität, alternativen Beschaffungs- und Transportwegen sowie auf flexiblen Umschlagpunkten liegen – weg von statischen Setups, hin zu operativen Handlungsoptionen“, sagt Eelco Wever, Supply-Chain-Experte und Geschäftsführer von Slimstock Deutschland.

Dynamische Lieferketten als Antwort auf volatile Märkte

Slimstock beobachtet, dass Unternehmen zunehmend in alternative Transport- und Beschaffungsrouten, Redundanzen für kritische Materialien, flexible Umschlagpunkte und regional diversifizierte Lieferantenportfolios investieren. Ziel ist es, Abhängigkeiten zu reduzieren und schneller auf Nachfrage- oder Marktveränderungen reagieren zu können.

„Flexibilität ist der neue Effizienzbegriff der Supply Chain,“ führt Wever weiter aus. „Unternehmen, die ihre Lieferkettenstrukturen dynamisch konfigurieren können, sind in der Lage, Servicelevel stabil zu halten, selbst wenn sich Rahmenbedingungen kurzfristig ändern.“ Ein hohes Servicelevel bleibt zwar entscheidend für die Kundenzufriedenheit – erfordert jedoch eine präzise Balance zwischen Lieferfähigkeit und Kapitalbindung. Um dieser Komplexität zu begegnen, gilt es, die Lagerbestände flexibel an die tatsächlichen Marktgegebenheiten – wie Nachfrage, Lieferzeiten oder makroökonomische Einflüsse – anzupassen und das Sortiment unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten effizient zu steuern.

Szenarioplanung wird integraler Bestandteil der operativen Steuerung

Eine Schlüsselrolle spielt dabei die systematische Szenarioplanung. Unternehmen simulieren häufiger alternative Entwicklungen – vom Ausfall eines Lieferanten über verspätete Seefracht bis hin zu Nachfrageverschiebungen. „Szenarien sind nicht länger ein theoretisches Planungsinstrument, sondern Teil der täglichen Steuerung. Wer heute verschiedene Zukunftsbilder durchspielen kann, trifft morgen fundiertere Entscheidungen – und vermeidet Engpässe, bevor sie kritisch werden,“ so Wever. Voraussetzung dafür ist allerdings eine hohe Transparenz entlang der gesamten Lieferkette – und Daten, die in Echtzeit verfügbar sind. „In der Praxis scheitert diese Transparenz jedoch häufig bereits an der Qualität und Konsistenz der zugrunde liegenden Daten“, weiß Wever. Denn unterschiedliche Systeme, manuelle Pflegeprozesse und fragmentierte Stammdaten erschweren eine durchgängige Sicht auf Artikel, Lieferanten und Bestände. Um Szenarien belastbar simulieren und Netzwerke flexibel steuern zu können, benötigen Unternehmen eine einheitliche, verlässliche Datenbasis. „Fortschrittliche, KI-gestützte Datenmanagement-Ansätze automatisieren die Aufbereitung, Validierung und Synchronisation von Stammdaten über den gesamten Produkt- und Lieferantenlebenszyklus hinweg. Dies ist ein elementarer Baustein für ein effizientes Supply-Chain-Management und erst recht auf dem Weg zu einer realitätsnahen Szenarioplanung.“

Während klassische Supply-Chain-Optimierung oft vergangenheitsorientiert war, setzt sich nun ein simulationsgestütztes Management durch. In zahlreichen Organisationen arbeiten ERP- und Lagersysteme nur mit Grundfunktionen, isolierte Datenquellen verhindern einen Gesamtüberblick und manuelle Excel-Auswertungen verzögern Entscheidungen. Die Folge sind überhöhte Sicherheitsbestände, veraltete Ware, Fehlbestellungen und Out-of-Stock-Situationen – alles Faktoren, die nicht nur Kapital binden, sondern operative Abläufe unnötig verkomplizieren.

Um flexibel auf unterschiedliche Szenarien reagieren zu können, brauchen Entscheidungsträger Echtzeitinformationen über Bestände, Lieferzeiten, Kapazitäten sowie Nachfrage, und zwar in einer gemeinsamen Betrachtung. Fortschrittliche digitale Plattformen wie Slim4 bündeln Daten aus Einkauf, Lager, Vertrieb und Beschaffung und machen sie über einheitliche Dashboards nutzbar. Erst diese Transparenz ermöglicht es, Engpässe zu vermeiden, Umlagerungen zu reduzieren und Beschaffungsvorgänge gezielt zu steuern.

Fazit: Resilienz entsteht durch Anpassungsfähigkeit

Die Trendanalyse zeigt: Die erfolgreichsten Unternehmen im Jahr 2026 sind nicht zwangsläufig die effizientesten im klassischen Sinne, sondern jene, die am flexibelsten auf Veränderungen reagieren. Dazu gehören schnelle Re-Routings, alternative Beschaffungswege, transparente Bestands- und Lieferantensteuerung sowie integrierte Entscheidungsprozesse – unterstützt durch digitale Plattformen, die KI-gestützt Daten konsolidieren und Risiken automatisiert sichtbar machen.

Ein zentrales Datensystem vermeidet Überverkäufe bei Lieferkettenstörungen in Krisenzeiten und garantiert gute Kundenkommunikation

Der Krieg in der Ukraine trifft den Onlinehandel hart – seit dem 24. Februar 2022 bleiben Rohstoff- und Warenlieferungen teilweise aus. Das Resultat sind gestörte Lieferketten, die auf Händlerseite schnelle Reaktionen entlang der gesamten Supply Chain erfordern, um den Verkauf aufrechtzuerhalten. Laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) gehen die Umsätze im Onlinehandel seit Kriegsbeginn bereits jetzt um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Noch dazu kommt es häufig zu Überverkäufen aufgrund von veralteten Verfügbarkeitsanzeigen in Webshops, was unzufriedene Kunden zur Folge hat. Die Lösung ist ein zentrales Datensystem, wie die Roqqio Commerce Cloud, das E-Commerce Ordermanagement System aus der Commerce Solutions Sparte von Remira.

Ein solches IT-System automatisiert möglichst viele Standardprozesse und reduziert manuelle Eingriffe. So werden nicht nur alle Verkaufskanäle schnell über die aktuellen Bestandsdaten informiert, sondern auch die übrigen Geschäftsprozesse digitalisiert. Neben der zentralen Abbildung von Bestellungen, Stornierungen, Retouren und Beschwerden von allen Verkaufskanälen, lässt sich in der Commerce Cloud außerdem die Kommunikation mit dem Kunden verwalten. „Das System homogenisiert die Daten und gibt sie an die nachgelagerten Systeme weiter, wodurch die nächsten Prozesse automatisiert angestoßen werden. Das verschafft Händlern einen enormen Vorteil, denn schon der Versuch, den Kunden rechtzeitig über Lieferengpässe und -verzögerungen zu informieren, wird mit alten Systemen zum Problem und ist händisch sehr mühsam“, sagt Frank Noß, Head of New Business von Roqqio. Kommt es zu einer Auftragsstornierung, stößt die Commerce Cloud die Kundenkommunikation automatisiert an. Das integrierte Nachrichten- und Kontaktmanagement ermöglicht zudem eine durchgängige und transparente Kommunikation über alle Verkaufskanäle hinweg. „Um Kunden nicht zu verlieren, gilt es in einer solchen Situation, Vertrauen zu schaffen. Ausverkaufte Produkte müssen kanalübergreifend als solche gekennzeichnet und die Gründe dafür transparent kommuniziert werden. Das Eintreffen neuer Ware kann in einigen Branchen teils Monate dauern.“

Moderne Omnichannel-Lösungen, wie die Roqqio Commerce Cloud, bieten eine Reihe von Möglichkeiten, um Lieferengpässe ein Stück weit auszugleichen. Besteht neben dem Onlinehandel auch ein stationärer Verkauf, kann der Webshop beispielsweise auch auf die Verfügbarkeiten in den Filialen zugreifen. So können online getätigte Bestellungen direkt aus dem Laden an den Kunden geschickt werden. „In unserer globalisierten Welt werden uns Lieferkettenprobleme zunehmend begleiten. Jeder Marktteilnehmer sollte spätestens jetzt damit beginnen, die Geschäftsprozesse weitestgehend zu digitalisieren und so einen Ausgleich von Engpässen möglich zu machen“, so Frank Noß.

 

Ansprechpartner für Journalisten: Till Konstanty • till(at)konstant.de

 

PR KONSTANT ist die PR-Agentur von Roqqio.

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Vier Maßnahmen, die Störungen in der Lieferkette vermeiden

Unvorhergesehene Lieferengpässe stellen Unternehmen unter akuten Handlungszwang. Das haben jüngste Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Blockade des Suezkanals oder der Brand in einem Werk des Autochip-Lieferanten Renesas einmal mehr verdeutlicht. Umso wichtiger ist es, Schwachstellen in komplexen Lieferketten frühzeitig zu identifizieren und entgegenzuwirken. Source-to-Pay-Anbieter JAGGAER sieht vier wichtige strategische Maßnahmen, die produzierende Unternehmen dabei unterstützen, die Transparenz der Beschaffungsprozesse zu erhöhen, Risiken zu minimieren und die gesamte Supply Chain besser in den Griff zu bekommen:

1) Lieferantenbasis für mehr Agilität diversifizieren
Unternehmen, die auf eine Single-Sourcing-Strategie setzen, sehen sich im Krisenfall mit einem hohen Ausfallrisiko konfrontiert. Durch die Erweiterung des Lieferantenstamms profitieren sie von einer höheren Sicherheit und müssen sich nicht länger auf die Lieferfähigkeit eines Hauptlieferanten verlassen. JAGGAER rät, den Ausbau des Lieferantennetzwerks stets höher zu gewichten als potenzielle Kosteneinsparungen.

2) 360°-Sicht auf das Lieferantennetzwerk sicherstellen
Auch Unternehmen mit einem breiten Lieferantenportfolio sind beschaffungsrelevanten Risiken ausgesetzt, insbesondere wenn es an Transparenz mangelt. Denn ein vollständiger Überblick über die verschiedenen Zuliefererebenen ist Grundvoraussetzung für eine widerstandsfähige Lieferkette. So gilt es, die beauftragten Lieferanten regelmäßig nach definierten Kriterien sowie Leistungskennzahlen zu bewerten und zu vergleichen, unter anderem in Bezug auf Qualität, Risiko, Wert und Compliance-Vorgaben. Durch den Einsatz einer fortschrittlichen Softwarelösung wie JAGGAER ONE, lassen sich die Intransparenz beseitigen und sämtliche Datenquellen zu einer 360°-Sicht zusammenführen. So ist es Unternehmen möglich, proaktiv auf potenzielle Risiken zu reagieren.

3) Ganzheitliches Lieferantenmanagement verfolgen
Die Resilienz von produzierenden Unternehmen steht und fällt mit der Stärke der Lieferantenbeziehungen. Denn enge Partnerschaften zahlen sich insbesondere in Krisenzeiten aus, da die Zulieferer bereitwillig bei der Navigation durch Störungen in der Lieferkette helfen und die Lösungsfindung unterstützen. Je nach strategischer Bedeutung sind dabei neue Ansätze des Beziehungsmanagements erforderlich. Jedoch ist stets darauf zu achten, auch kleine Lieferanten, die strategisch wichtige Waren beschaffen, nicht zu vernachlässigen. Schließlich kann ihr Ausfall weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, sofern die Versorgung nicht auf anderem Wege sichergestellt ist. Darüber hinaus ermöglicht ein ganzheitliches Lieferantenmanagement zum einen die Identifikation von leistungsschwachen Zulieferern, die es für eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit zu ersetzen gilt. Zum anderen werden Synergien und bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit erkennbar.

4) Supply Chain Audits für schnellere und tiefere Erkenntnisse um KI ergänzen
Die regelmäßige Durchführung von Audits unterstützt Unternehmen dabei, Schwachstellen in der Lieferkette aufzudecken, um geeignete strategische Entscheidungen und Maßnahmen zu deren Behebung zu forcieren. Durch Kombination von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen mit der fachlichen Kompetenz des Teams lassen sich die Zeit- und Kosteneffizienz bei großen Datenmengen wesentlich erhöhen und die Ergebnisfindung beschleunigen. Denn die neuen Technologien können relevante Informationen automatisch aggregieren, komplette Datensätze testen und auf diese Weise Anomalien wie auch Problemherde identifizieren. Durch Automatisierung dieser Prozesse lassen sich die freigesetzten personellen Kapazitäten zur Optimierung der zeitdringlichsten Risiken und Chancen einsetzen, die sich im Rahmen des Audits und anderen strategischen Bereichen wie dem Lieferantenmanagement, Category Management oder der Risikoanalyse ergeben haben.

JAGGAER unterstützt Unternehmen bei alldem mit einer umfangreichen Beschaffungssoftware, die alle Kernprozesse des Einkaufs auf der Plattform JAGGAER ONE abbildet. Das umfasst das Spend Management, Category Management, Lieferantenmanagement, Sourcing, Vertragsmanagement, eProcurement, die Rechnungsabwicklung, das Supply Chain Management und Bestandsmanagement. Mit der modular aufgebauten Plattform können Unternehmen genau die Lösungsbausteine kombinieren, die mit ihren individuellen Anforderungen übereinstimmen.

 

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